Die Auswahl der Produzent*innen orientiert sich an bestimmten Standards und Vorgaben wie Umweltfreundlichkeit, soziale Verträglichkeit, kollektive Arbeits- und Wirtschaftsstrukturen und Produktions- und Vertriebsmodelle, die solidarische und faire Beziehungen zwischen allen Beteiligten fördern.

Zu den für uns ausschlaggebende Kriterien, die darüber entscheiden, ob wir mit Erzeugergenossenschaften dauerhaft zusammenarbeiten, gehören Produktqualität und -sicherheit, faire Preise für Produzent*innen und Verbraucher*innen, die Fähigkeit und Bereitschaft der Kooperativen, ihre Produkte zu standardisieren und über alternative Vertriebswege zu verkaufen und zu exportieren, die Entstehungsgeschichte von Genossenschaften oder anderen Produzentengruppen, ihre Verbindung zu und Einbettung in lokale(n) Communities sowie das Interesse, hochwertige Produkte zu "nutzen", um damit kollektives Handeln und die solidarische Ökonomie in Griechenland zu stärken.

Wir sind überzeugt, dass es für die Erzeugergenossenschaften unerlässlich ist, starke und solidarische Beziehungen mit der Gesellschaft und der Umwelt aufzubauen, in der sie "operieren". Dies eröffnet die Möglichkeit, neue Produktions-, Vertriebs-, Vermarktungs- und Konsumtionsformen außerhalb der bestehenden konventionellen Strukturen, die oftmals zulasten der Produzent*innen und Verbraucher*innen gehen, auszuprobieren. Dies dient auch dem Ziel, die Qualität unserer Lebensmittel zu verbessern und zugleich nachhaltigere Konzepte zur Förderung des Naturschutzes und des Gemeinwohls zu entwickeln.

Wir sind uns darüber im Klaren, dass das Umfeld, in dem sich Erzeugergenossenschaften und auch wir bewegen, von hohem Konkurrenzdruck und Kräften geprägt ist, die ganz andere Werte vertreten als die hier genannten. Von daher schauen wir nicht nur auf die "Ergebnisse". Von großer Wichtigkeit ist für uns die Intention, die Bereitschaft, sich überhaupt auf den Weg in Richtung der hier skizzierten Ziele zu machen.

Im Einzelnen legen wir auf folgende Punkte besonders große Aufmerksamkeit:

 
Klicken Sie auf die Zahlen, um mehr zu sehen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
1
Qualität der Produkte
  • hohe Produktqualität und -sicherheit
  • Wir bevorzugen Produkte/Früchte aus traditionellem Saatgut, weil damit die Ernährungssouveränität gestärkt und die Biodiversität geschützt werden kann
  • Wir legen großen Wert auf Bio-Erzeugnisse, akzeptieren aber auch Produkte aus integrierter Bewirtschaftung
2
Verpackung
  • Die Beschriftung auf den Verpackungen muss auf Englisch oder der jeweiligen Sprache des Landes erfolgen, in das exportiert wird
  • Die dort gemachten Informationen müssen den rechtlichen Mindestanforderungen entsprechen
3
Transparenz und Nachvollziehbarkeit
  • Die beteiligten Erzeugergenossenschaften müssen bereit sein, sich von uns und unseren Partnerorganisationen besuchen zu lassen. Dadurch können wir uns ein besseres Bild von den jeweiligen Anbau- und Verarbeitungsbedingungen verschaffen
  • Wir erwarten, dass auf Nachfrage Herstellungs- und Sicherheitszertifikate vorgelegt werden können
4
Ökologische Standards/Nachhaltigkeit
  • Umwelt- und Naturschutzfragen sind zu berücksichtigen (z.B. bei der Abfallentsorgung)
  • Bei Herstellung u. Verarbeitung ist das Ziel, einen möglichst niedrigen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen
  • Der ökologischen Negativbilanz unserer Handelsaktivitäten (Stichwort: lange Transportwege) steht entgegen, dass wir mit dem Export keine lokalen Produkte verdrängen
5
Solidarität
  • Alle Beteiligten sind dem Grundgedanken der Solidarität verbunden und sorgen sich nicht nur um sich selbst und die Mitglieder ihrer Kooperative
  • Wir erwarten von unseren Partnern, dass sie aktiv an Aktivitäten zum Wohle ihrer lokalen Communities und anderen Unterstützungsinitiativen beteiligen
6
Ein fairer Preis für alle
  • Der Verkaufspreis sollte den Konsument*innen (insbesondere Einkommensschwachen) entgegenkommen, aber auch fair für die Produzent*innen sein
  • Der endgültige Verkaufspreis sollte für alle nachvollziehbar sein (Aufschläge auf den Grundpreis sollten ausgewiesen werden)
  • Wir sind nicht an Profitmaximierung, sondern an der Nachhaltigkeit des Netzwerkes und unseren Handelsbeziehungen interessiert
7
Gerechtigkeit – Gleichheit
  • Die Erzeugnisse stammen von kleinen Produktionsgenossenschaften oder in Ausnahmefällen auch von Produzentengruppen, die (noch) nicht in einer Genossenschaft organisiert sind
  • Alle Partnerorganisationen sollten sich jedoch den Werten Kollektivität, gerechte Teilhabe und Mitbestimmung aller Beteiligten verpflichtet sehen
8
Arbeitsbedindungen / Arbeitnehmerrechteα
  • Die Partnerorganisationen verpflichten sich zur Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen und Arbeitsstandards
9
Verantwortung – Zusammenarbeit
  • Wir erwarten, dass sich alle Beteiligten mit den Zielen von "Fruits of Solidarity" auseinandersetzen und versuchen, diese gemeinsam zu verfolgen
  • Die Zusammenarbeit basiert auf fairen und gemeinsam vereinbarten Konditionen und Regeln
  • Die Erzeugergenossenschaften sollten bereit sein, Proben ihrer Produkte auf Nachfrage der Partnerorganisationen zu versenden
10
Verständnis der Kampagne
  • Alle Beteiligten erklären, dass sie die Ziele von "Fruits of Solidarity" und die weiterreichenden politischen und sozialen Implikationen verstanden haben und teilen. Eine Beteiligung aus rein kommerziellen Beweggründen ist unerwünscht